Von der Gründung bis
Heute
1900-1910
Am
25-10-1902 wurde im Lokal J. Faber die Gründung des Swakopmunder
Männer-Gesangvereins beschlossen. Als Dirigent konnte Herr W. Kupps gewonnen werden, ein
Pistonbläser, der aus Windhuk nach Swakopmund gekommen war.
Von
den 23 Gründungsmitgliedern waren allerdings nur 7 wirkliche Sänger.
Die erste Probe fand am Donnerstag, den 30-10-1902 im Strandhotel
statt. In der„ Deutsch-südwestafrikanischen Zeitung „ vom
gleichen Tag heißt es zur Gründung: „
...Wie wir hören, ist ein guter Anfang gemacht. Soll jedoch der
Verein zur vollen Blüte und Leistungsfähigkeit kommen, so muß
jeder, dem Gesang gegeben, der Vereinigung beitreten, damit sich
dieselbe demnächst in einer öffentlichen Veranstaltung vollbesetzt
und kräftig hören lassen kann. „ Am
12-02-1903 war der erste öffentliche Auftritt des SMG zur
Moleneinweihung. Der
Verein nahm einen rasanten Aufschwung, denn bereits Ende Februar
hatte der Verein 50 Mitglieder, wovon 20 Mann aktiv sangen. Das
erste Sängerfest fand am 07-03-1903 im geräumigen Saal der
Heinemannschen Gastwirtschaft statt. Umrahmt
wurden die Gesangsdarbietungen durch humoristische Einlagen, wie „
Flora „ oder „ Zur blauen Birne ".
Am
08-11-1903 fand die Fahnenweihe in Verbindung mit dem ersten
Stiftungsfest statt. Welcher Beliebtheit sich der SMG erfreute, mag
man daraus sehen, daß die Mitgliederzahl sich auf 72 erhöht hatte. Der
erste gemeinsame Ausflug am zweiten Weihnachtstag nach Nonidas mit
der Eisenbahn unter Vorantritt einer Kapelle zeigte das
Zusammengehörigkeitsgefühl mit der Einwohnerschaft von Swakopmund.
Am
12-01-1904 war Mobilmachungstag in Swakopmund. Viele Sangesbrüder
wurden einberufen und mußten ihren Dienst in der Schutztruppe
aufnehmen. Trotz dieser Kriegswirren behielt der SMV sein
Vereinsleben bei. Der Mitgliederbestand stieg bis Ende 1905 auf –
nie wieder erreichte – 95!
Danach
setzte 1906 aber eine Abwärtsbewegung ein. Die Singstunden wurden
so gut wie gar nicht mehr abgehalten. Mit jeder Singstunde nahm die
aktive Beteiligung ab, und der Rest verlegte sich aufs
Schieberramschspielen. Dann übernahm Sangesbruder o. Gaedtke den
Vorstand und es ging wieder aufwärts. So fand am 15-11-1906 im „
Hotel zum kühlen Strande „ wieder ein Stiftungsfest statt mit
Chorgesängen, Solis, einem Theaterstück und dem üblichen Tanz.
Die
Vortragskunst der Sangesbrüder mußte vom inzwischen zum Chorleiter
ernannten Sangesbruder A. Herlyn allerdings erheblich verbessert
werden. In
der Kritik eines sog. Sängerfestes heißt es in der „ D. S. W. A.
Ztg. vom 12-06-1907 : „ ... Die musikalische Sicherheit ließ
nichts zu wünschen übrig, das Tempo hätte dagegen bei den meisten
Stücken etwas flotter sein können, ebenso wird man in den Übungen
des Vereins etwas mehr auf die Aussprache achten müssen. Die
übermäßige Betonung der Endsilben wirkte oft störend. „ Die
„ Mauser „ des Vereins endete erst 1910, als die Sangesbrüder
Fr. Kramer den Vorsitz und E. Bohn die Chorleitung übernahmen.
1910-1920
Am
27-01-1910 ( Kaisers Geburtstag ) fand in Fabers Saal unter
Beteiligung der Vereine sowie der Behörden ein großes Volksfest
statt, an dem auch die Offiziere und Mannschaften des auf Reede
liegenden Vermessungsschiffes S.M.S. Panther als Gäste teilnahmen.
In dieser Zeit des allgemeinen, wirtschaftlichen Aufschwungs wurde
auch das gesangliche Leben beflügelt. Die aktive Sängerschar
umfaßte 22 Mann und zum Stiftungsfest am 05-11-1910 wurden
vorgetragen:
„ Fahr wohl, du schöner Maientraum „
, Uhlmanns „ Mein Lied „ mit Baß-Solo, und
„
Das stille Tal „von Schwartz.
Darauf
folgte ein Theaterstück und der fröhliche Tanz.
Am
25-05-1911 veranstaltete der SMGV sein 9. Stiftungsfest, von dem
begeistert berichtet wird: „ ..die fortschreitenden Leistungen des
Vereins zeigten sich auf seinem eigentlichen Gebiet: Das Deutsche
Volkslied zu pflegen. Nachdem ein phonetischer Sängergruß an die
Teilnehmer durch den Saal geklungen, wurde das Chorlied „ Weihe des
Gesangs“ und „Priesterchor aus der Zauberflöte“ gesungen,
womit der Verein sein Streben nach Höherem bewies. Der
orchestralische Teil der musikalischen Darbietungen lag in den
Händen der bewährten Hauskapelle, dem u. a. unsere Sangesbrüder
Bohn und Kriz angehören. Die diskrete Klavierbegleitung zeigte das
richtige Verständnis für das Wesen einer Begleitung überhaupt und
das technisch hochstehende Geigenspiel gab durch seine belebende
Wirkung und lebhaftem Tempo den Gesangsstücken den rechten Schwung
und Schliff. Der genußreiche Abend schloß mit einem solennen
Festball.
Am
zweiten Osterfeiertag veranstaltete der SMGV mit Trollies einen
Ausflug nach Nonidas. 80 (!) Teilnehmer waren es, die sich diese alte
Sitte nicht entgehen lassen wollten. In Gottes freier Natur, auf den
gemeinsamen Fußgängen im Swakop-Rivier erschallten die alten,
deutschen Volksweisen.
Am
Juli 1911 feierte der Deutsche Sängerbund in Nürnberg sein
fünfzigjähriges Jubiläum. Zu diesem Zeitpunkt weilten 6
Sangesbrüder in Deutschland und so trat der SMGV bei dieser Feier
mit dem nach dort gesandten Banner zum ersten Male in Deutschland
auf.
Das
10. Stiftungsfest wurde mit einem Fackelzug am Vorabend des
30-11-1912 eröffnet, ausgehend vom inzwischen zum Vereinslokal
erkorenen „Hansa-Hotel „ wo dann später anschließend die
Begrüßung der Gäste und ein Kommers stattfanden. Der Windhoeker
Männergesangverein war, angeführt von dem tüchtigen Dirigenten,
Musikdirektor Hans Müller, mit einer 6 köpfigen Abordnung
erschienen.
Unter
Beteiligung des Krieger-, Turn- und Schützenvereins mit Fahnen
erfolgte ein Festzug durch Swakopmund zum Festlokal J. Faber.
Fahnenägel wurden übergeben und gestickte Schleifen, angefertigt
von den Damen, sowie eine Auszeichnung vom Deutschen Sängerfest in
Nürnberg trugen zur Dekoration der Fahne bei. Das Fest nahm einen
heiteren Verlauf und es wurde, wie üblich, bis zum frühen Morgen
getanzt. Am nächsten Tag wurde über die Gründung eines
Südwestafrikanischen Sängerbundes beraten, aber endgültige
Beschlüsse nicht gefaßt, sondern vertagt.
Das Jahr 1914 brachte einen
Dirigentenwechsel, Herr Lehrer Ulrich, übernahm diese Amt von Herrn
Bohn. Am Himmelfahrtstag, dem 21-05-14 fand in Fabers Saal ein
Konzert- und Unterhaltungsabend statt. Die „ Swakopmunder Zeitung„
schrieb darüber: „Gegenüber dem letzten Sängerfest im November
vorigen Jahres muß unumwunden zugegeben werden, daß sich der Chor
wesentlich verbessert hat, wohl nicht zuletzt infolge verschiedener
Neuaufnahmen guter Sänger, deren Zahl auf 30 gestiegen ist.
„
Danach
mehrten sich die Anzeichen für den 1. Weltkrieg und das beschauliche
Leben in Swakopmund und im Verein ging zu Ende. Der 06-08 –1914
brachte die allgemeine Mobilmachung und am 14-09 wurde bereits der
Funkturm beschossen. Daraufhin wurde die Räumung des Ortes verfügt,
Frauen und Kinder mußten Swakopmund verlassen und alsbald wurde das
Wasserwerk gesprengt.
Ein
volles Jahr verging, ehe es den Swakopmundern gestattet wurde, wieder
ihre verlassenen Häuser zu beziehen, nachdem am 09-07-1915 zu Korab
die Kapitulation der Schutztruppe unterzeichnet worden war.
Die
Sangesbrüder standen Ende des
Jahres 1915 vor dem Nichts. Der große Schrank im
Vereinslokal war aufgebrochen und all seines schönen Inhalts
beraubt. Nur das Banner war dem Verein erhalten geblieben, da es vom
Sangesbruder Paul Eckleben nach Tsumeb ausgelagert worden war.
Ein
Neuanfang wurde am 20-04-1916 gemacht, als in der an diesem Tag
abgehaltenen Generalversammlung eine neue Vorstandswahl stattfand.
Sangesbruder
Herlyn wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt und nun begann wieder eine
rege Tätigkeit im Verein. Am 16-07 wurde ein Konzert abgehalten, der
Eintritt war auf 1.-Mark festgesetzt. Der Erfolg war glänzend. Auf
300 Mark belief sich die Einnahme und nun hatte der Kassierer etwas
Bewegungsfreiheit und vor allem konnte das Dirigentengehalt für ein
½ Jahr gezahlt
werden.
In
den nächsten Jahren erhielt Swakopmund viel Zustrom aus dem Inland.
Diese Familien, deren Haupt durch die Verhältnisse zum Nichtstun
gezwungen waren, lieferten manchen tüchtigen Sänger, so daß die
aktive Zahl sich auf 42 erhöhte. Dieser Zuwachs kam in erster Linie
aus der Beamtenschaft, sowie der Otavi Minen- und
Eisenbahn-Gesellschaft. Mancher der arbeitslosen Familienväter waren
Mitglieder der Sängerrunde Usakos und des Windhoeker
Männergesangvereins gewesen. Alle Veranstaltungen bedurften der
Genehmigung des Magistrats und es erforderte
Einsatz und Hingabe, um das Vereinsleben in Gang zu halten.
Da
Jahr 1918 war ein Trauerjahr, nicht nur wegen der Kapitulation
Deutschlands,
sondern auch wegen einer Grippewelle, die auch in Swakopmund ihre
Opfer forderte. Dadurch wurdeder Chor zu einer längeren
Krankheitsperiode verurteilt. Zudem erteilte die Militärbehörde die
Ausweisungsbescheide und so mancher Sangesbruder mußte Swakopmund
verlassen. Die wirtschaftliche Lage wurde trostlos und die Zahl der
aktiven Sänger schrumpfte auf 12, so daß der Übungsbetrieb bis auf
weiteres eingestellt wurde.
1920-1930
Erst
1920 regte sich wieder zögernd neues Vereinsleben. Der Not
gehorchend wurde dem Anschluß zum Deutschen
Verein zugestimmt, falls alle Vereine dem Beitreten. Wir wurden nun
die „Gesangs-Abteilung des Deutschen Vereins“.
Die
vielfältigen Schwierigkeiten der Nachkriegszeit hatten starke
Auswirkungen auf den Verein. U. a. ging der Chorleiter,
Herr Ulrich, nach Deutschland zurück, der 1. Vorsitzende Winter
hatte wenig Erfolge aufzuweisen und erst 1926 erlebte der Verein
wieder ein Aufwärtsentwicklung. So startete man mit neuer
Begeisterung in das 25. Geburtsjahr.
Am
15-06 1927 hatte der Windhoeker Männergesangverein in die Hauptstadt
eingeladen und es wurde unter Beteiligung
der Swakopmunder Delegation der Südwestafrikanische Sängerbund
gegründet.
Das
Stiftungsfest vom 17. bis 20. 11-1927 zum 25-jährigen Bestehen wurde
in einem festlichen Rahmen gebührend gefeiert
und die Gesangsdarbietungen wurden von 26 aktiven Sängern
erbracht.
Im
Mai des Jahres 1928 fand zu Ehren des „ größten Deutschen
Sängers“ Franz Schubert eine große Kundgebung in Wien statt. Mit
von der Partie waren auch unsere Sangesbrüder Eggert, Grützner,
Prinsen und Prezbylski. Zur Fahrt nach Wien traf man sich in Dresden
mit der Abordnung des Männer-Gesangverein Windhuk unter der Leitung
von Herrn Musikdirektor Müller. Die örtlichen Sangesbrüder hatten
für freie Unterkunft und Bewirtung
gesorgt und es war ein begeisternder Besuch in der Elbflorenz. Die
schöne Umgebung Dresdens wurde besichtigt und überall herrschte
Freude über den Besuch der Südwester Sänger. In einem Bericht heiß
es:
„ Bei
der Einfahrt nach Pirna hielt eine unübersehbare Menschenmenge den
Bahnhof umsäumt. Blumen wurden den Sängern und ihren Damen
überreicht, und dann fand im Wartesaal die offizielle Begrüßung
statt. Nach einem Willkommenstrunk setzte sich ein stattlicher Zug
mit enthüllten Fahnen nach Copitz in Bewegung. Nach kurzer Rast traf
man sich im „ Erbgericht „ zur Begrüßungsfeier und zum
gemeinsamen Singen mit dem Chor „ Germania „ und den Copitzern Sängern...
1930-1940
Das
erste SüdwestafrikanischeBundessängerfest fand vom 19 bis
21-04-1930 in Windhuk statt. Am Nachmittag und Abend wurden Konzerte
gegeben im Hotel „ Großherzog“. Den Abschluß bildete ein
Ausflug nach Farm Hoffnung am Montag, bevor man sich nachmittags am
Reiterdenkmal sammelte und in einem Festzug zum Bahnhof marschierte.
Zu diesem Zeitpunkt waren im Südwestafrikanischen Sängerbund 10
Vereine aus dem ganzen Land zusammengeschlossen mit 375 aktiven
Mitgliedern.
Die
kommenden Jahre 1931- 1933 brachten ein Auf und Ab und waren ein
Spiegelbild der unsicheren wirtschaftlichen Situation. Im
Jahresbericht vom 25-01-1932 heißt es dazu: „ Wir stehen vor einer
sehr dunklen und ereignisreichen Zukunft und deshalb muß es gerade
jetzt unser Bestreben sein, durchzuhalten... „
Das
30-jährige Stiftungsfest fand am 03-02-1932 in üblicher Weise,
aufgelockert durch ein kleines Theater- bzw. Singspiel, statt. Es
wurde ein Eintrittspreis von sh 1.6 einschl. Steuer erhoben.
Erwähnenswert
ist noch ein Artikel aus der Swakopmunder Zeitung vom 08-10-1932 in
dem wie folgt berichtet wird: „ .. die Hindenburgfeier ... vollzog
sich diesmal
den Zeitläufen entsprechend in einem schlichteren, aber ...würdigen
Rahmen. Den Löwenanteil an den Darbietungen und der Festfolge hatte
unser Männer-Gesangverein, und man darf mit besonderer Befriedigung
feststellen, daß er in der Auswahl der Gesangstücke wie in ihrem
Vortrag mustergültiges geleistet hat... „
Im
Jahre 1932 vollzog sich auch ein Chorleiterwechsel, Herr Boß übergab
den Dirigentenstab am 30-05 Herrn Lehrer Seidenstücker.
Querelen
mit dem Deutschen Verein wegen der Bezahlung einer Autofahrt nach
Usakos überschatteten die Vorstandssitzungen und führten dazu, daß
Sangesbruder Schulze 1933 den Vorsitz aufgab und Sangesbruder
Wannemacher zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde.
Am
Sonntag, den 23-04-1933 gab es einen Volksliedervortrag des SMGV.
Hierzu stand in einer Zeitungsnotiz: „ Der stattlichen Zahl der
Zuhörer, die sich am Kriegerdenkmal eingefunden hatten, wurde ein
wirklicher Genuß bereitet. Fünf Volkslieder, von denen man einige
nur selten zu hören bekommt, wurden gesungen. : „ Im schönsten
Wiesengrunde „, Es haben zwei Bümlein geblühet „, Es scheinen
die Sternlein so hell „, Mir ist ein schön`s braun Mägdelein „
und „ Horch, was kommt von draußen rein“. Alle Lieder wurden mit
Schwung und Schneid vorgetragen und bewiesen aufs neue die gute
Schulung der Sänger. Hoffentlich veranlaßt der Erfolg dieser „
Matinee „ unter freiem Himmel den Männer-Gesangverein zur
Wiederholung solcher dankenswerten Veranstaltungen.“
Ein
an Aktivitäten reiches 1933, an dem sogar die Gründung eines
gemischten Chores mit dem Kirchenchor diskutiert (aber abgelehnt
wurde) wurde abgelöst von 1934, das unter der Mißstimmung durch
starke Hochwasserschäden litt. So wurde die Teilnahme am
Sängerbundesfest abgesagt und statt dessen ein Ausflug nach
Spitzkopje erwogen.
Am
25-01-1935 fand wieder ein bunter Abend statt, an dem der SMGV durch
gesangliches und schauspielerisches Können glänzte.
Den
Liedern „ Wo gen Himmel Eichen ragen „, „Auswanderer „,
„ Ach,
du klarblauer Himmel „ und „ Herzeleid“ schlossen sich die
Schwänke „ Das fidele Gefängnis“ und „ Gewitzter Liebhaber“
an. Lebhafter Beifall einer erfreulich großen Besucherzahl bezeugte
den Wert des Gebotenen.
Der
„ Rheinische Abend“ am 20-06-1935 war ebenfalls ein großer
Erfolg. Fabers Saal war in ein ganz besonders ansprechendes
Festgewand gekleidet worden, und das Programm mit seiner
vortrefflichen Auswahl schönster Rheinlieder und seiner Abwechslung
von Männerchören erwies sich als ein außerordentlich glücklicher
Griff. Die Soli des stimmgewaltigen Heldentenors, Sangesbruder
Ohlmann und das Trompetengeschmetter des Sangesbruders Prinsen sind
besonders hervorzuheben.
Das
komische Terzett der Sangesbrüder Lohmeier, Thelen und Feil, sowie
die erste Vorführung eines Fernseh-Apparates durch Sangesbruder
Wienberg als technisches Wunderwerk, wurden begeistert aufgenommen.
In der Presse hieß es: „ ..wer nicht da war, hat viel versäumt! „
Dann
begann eine schwierige Zeit für den SMGV und mit der
Jahresversammlung vom 25-03-1937 endet die Vereinschronik der ersten
Zeit. Der zweite Weltkrieg brachte viel Trauer, Tod, Vertreibung und
Elend auch für uns in Südwest und erst 1952 wagte man sich nach der
erzwungenen 15-jährigen Suspendierung an einen Wiederanfang.
1950-1960
Der
04-06-1952 kann als das Ende der Suspendierung des Vereins nach den
Wirrnissen, die der zweite Weltkrieg mit sich brachte, bezeichnet
werden. Im Mai war Herr Schrader nach Swakopmund gekommen und
erklärte sich bereit, als Dirigent tätig zu sein. Diese „
Wiedergeburt“ des Vereins war dem unermüdlichen Bestreben des
Sangesbruders Wannemacher zu verdanken, der nichts unversucht ließ,
die Voraussetzungen für eine gedeihliche Entwicklung des Vereins zu
schaffen. Das Honorar des Dirigenten wurde auf L 1.- pro Abend
festgelegt und die Übungsabende bis auf weiteres im Hotel Bismarck
abgehalten. Zur 60-Jahr Feier Swakopmunds, sprang
für den erkrankten Dirigenten Herr Kirchenmusikdirektor Müller ein.
Er hat es fertig gebracht, mit dem ihm fremden Chor den
erforderlichen Kontakt herzustellen, damit die vorgesehenen
Darbietungen vorgetragen werden konnten.
Nach
und nach konsolidierte sich der Verein wieder und 1953 fanden schon
wieder Familienabende, Ausflüge und das Stiftungsfest am 13-11-1953
statt. Das Jahr fand am 28-11 mit der Fahrt zum großen Baum am
Swakoprivier seinen Abschluß, bei Feuertänzen und der Mitwirkung
eines Orchesters. Bei dieser Gelegenheit wurde ad hoc beschlossen,
jedes Jahr auf diese Weise am selben Ort das Jahr ausklingen zu
lassen. Außer den planmäßigen Auftritten sorgte der Verein auch
für Unterhaltung bei unvorhergesehenen Anlässen.
So
wurde bei einem Schlachtfest am 06-05-1955, wozu alle Sänger mit
ihren Frauen erschienen, bei Tanz und dem Vortrag einiger Lieder
sowie einer rasch organisierten Tombola ein schöner Abend gestaltet.
Am
02-12-1955 feierte der SMG sein 53. Stiftungsfest. Hierzu heißt es
in einer Pressemitteilung: „ ..Den Höhepunkt der gesanglichen
Darbietungen bildete „ Der Spielmann „, und der anhaltende
Beifall forderte eine Zugabe. Die Darbietungen des
Männergesangvereins waren einwandfrei, und der neue Chorleiter, Herr
Gustav Mehrens, der den Chor seit etwa zwei Monaten leitete bewies,
daß er ihn in der Hand hat. Den heiteren Teil, der nun folgte,
bestritt Herr Kerr und als aufsehenerregende Überraschung, geradezu
als eine „ Unterhaltungskanone“ , erwies sich Herr Wilhelm
Wittlich. „...So nimmt es nicht Wunder, daß in der
Jahresversammlung am 15-11-1956 Sangesbruder Wittlich den 1. Vorsitz
von Sangesbruder Wannemacher übernahm“.
Jetzt
folgte eine Zeit mit intensivem Vereinsleben und vielen öffentlichen
Aktivitäten, bis 1958 ein neuer 1. Vorsitzender, Sangesbruder Luhde
, gewählt wurde und Herr Schrader wieder als Dirigent gewonnen
werden konnte.
1960-1970
Die
60er Jahre waren durch normalen Vereinsbetrieb gekennzeichnet. Im
Jahre 1963 übernahm Sangesbruder E. Schmidt den Vorsitz und steuerte
den Verein durch ruhiges Fahrwasser. Der Dirigent, Her J. Schrader,
der zwischendurch nach Deutschland mußte, wurde vertreten durch Herrn Hatterschmidt, übernahm aber nach
seiner Rückkehr wieder die Leitung der Singabende. 1965 wurde
Sangesbruder E. Wenk zum ersten Vorsitzenden gewählt und die
offiziellen Auftritte des Vereins hielten sich an bewährte Muster.
Chorfest in Windhoek, Gemeindefest der EV. Gem. im Jugendzentrum,
Ständchen bei Geburtstagen und Hochzeiten der Sangesbrüder,
Ausflüge ins Khanrivier, Gedenkfeiern und auch Singen bei
Beerdigungen. Als Vereinslokal schälte sich das Hotel „ Grüner
Kranz“ heraus. Der Vorsitz ging in jüngere Hände über,
Sangesbruder S. Mater wurde 1967 dazu gewählt, aber die Zahl der
Sänger stagnierte auf niedrigem Niveau, bei 15-20. In dieser Zeit
wurde erstmals der Gedanke geäußert, daß man sich künftig auch
mit dem Singen von Liedern in anderen Sprachen als Deutsch befassen
müßte. Die Protokolle erschienen teilweise in Englisch und die
Vorsitzenden wechselten mit Namen von Sangesbrüdern, die uns heute
noch bekannt sind. D. Gudehuus, F. Rahn . Als Chorleiter war Herr
Gläfke vorübergehend tätig, aber das war offenbar nicht von Dauer.
Er wurde seines Amtes entbunden und Herr Schrader übernahm zum
wiederholten Male die Chorleitung.
1970-1980
Das
Stiftungsfest zum 70-jährigen Bestehen am 21-10-1972 im Haus der
Jugend und der Ausklang tags darauf, am Sonntag im Stadtgarten mit
Blasorchester und Gastchören aus Otjiwarongo,
Grootfontein,
Windhoek, Okahandja und WalvisBay waren dann wieder ein dem Verein
entsprechendes würdiges Ereignis. Dieser Erfolg beflügelte den
Verein und mit dem Anstieg der Anzahl der Sänger stiegen auch wieder
die Aktivitäten. Im Dezember 1972 konnten die Sangesbrüder Ignatz
Klimas und Herbert Haller mit der Goldenen Sängernadel und Otto
Schnoor, Karl Wlodzka, Gerd Baas, Siegfried Mater und Hans-Dieter Mylo mit der Silbernen Sängernadel ausgezeichnet werden. Die
finanzielle Situation des Vereins besserte sich und man konnte an
neue Notenmappen, Vereinsschrank ( für die Fahne ) und weitere
Verbesserungen denken.
Die
Jahreshauptversammlung am 29-11-1973 ergab ein beredtes Bild vom
Aufschwung unseres Vereins. Der 1. Vorsitzende, Sangesbruder Gudehuus
sagte u. a. „... Besonderen Dank möchte ich unserem Dirigenten,
Herrn Schrader, aussprechen und ebenfalls Frau Dörte Witte, seine
Vertreterin, die während der 8-monatigen Abwesenheit von Herrn
Schrader den Stab führte. Durch die interessante Gestaltung der
Singabende sind durchschnittlich zwischen 20 und 25 aktive Sänger
pro Abend anwesend gewesen. Hierfür gebührt den aktiven Sängern
Dank, da sie mit ihrem regelmäßigen Erscheinen dem Dirigenten die
Möglichkeit gaben, mit Freuden voll und ganz zum Wohle unseres
Gesangvereins zu arbeiten. .. Ganz besonders zu erwähnen ist, daß
sich Frau Dörte Witte mit ihrem jugendlichen Schwung an für uns
neue Musikliteratur herangewagt hat, die für den Chor einmal eine
angenehme Abwechslung war. Eine Kostprobe davon hatten wir Herrn
Schrader bei seiner Rückkehr aus Deutschland am 18-11-1973 an Bord
der „ Europa“ in Walvis Bay in Form eines Ständchens beim
Empfang aus dem Seemannsliederheft „ Anker auf“ gesungen. ...
Der
Vorsitz wechselte wieder einmal und Sangesbruder S Mater übernahm
wieder die Vereinsleitung die im Jahr darauf Sangesbruder Wittlich
übertragen wurde.
Im
November 1974 wurde von den Vereinigten Chören Swakopmunds Mozarts
Requiem zum Vortrag gebracht. 1974 wurde Sangesbruder H. Kern zum 1.
Vorsitzenden gewählt und es tauchten Überlegungen auf zur Teilnahme
am Sängerfest in Berlin, was aber letztlich infolge der hohen
Flugkosten nicht wahrgenommen werden konnte. Die Anzahl der aktiven
Sänger nahm wieder einmal stark ab und es ist bemerkenswert, daß
trotzdem Vorstand und Chorleiter weitergemacht haben.
Erst
das Jahr 1977 brachte wieder einen Aufschwung. Das Jubiläumsjahr war
angefüllt mit einer Vielzahl von Aktivitäten. Es begann mit einer
Fernsehaufnahme für das ZDF durch Peter Scholl-Latour. Zu Ehren des
Komponisten Ludwig von Beethoven, der vor 150 Jahren gestorben war,
fand am 06-05-1977 eine Gedächtnisfeier statt, die der SMGV
ausgerichtet und mitgestaltet hat. In der Rede des 1. Vorsitzenden,
Sangesbruder Dieter Gudehuus, heißt es: „ ... Dem Männergesang
haftet das Odium der Unvollkommenheit an, das geben wir gern zu, aber
mit unserem Ziel und Zweck, auf volkstümliche Weise Musik mit
jedermann und für jedermann zu pflegen, schließt Laienhaftigkeit,
Unvollkommenheit und Begrenzung unserer Darbietungsliteratur ein.
Dann
wurde geübt für die das Festkonzert des Südwestafrikanischen
Sängerbund unter dem Motto „ Singen heißt Verstehen“ zu dessen
50-Jahr Feier am 18-06-1977, das in Windhoek stattfand. Im Programm
sind neben den Chören aus Okahandja, Khomasdal, die Männerchöre
aus Windhoek und Swakopmund aufgeführt. Damals gehörten dem
Südwestafrikanischen Sängerbund 13 Chöre an, davon sogar der
Deutsche Männerchor Boland, Paarl.
Das
Stiftungsfest zum 75-jährigen Bestehen unseres Vereins am 15-10-1977
stand unter der Devise „ Volkstümliches Musizieren „ Es wurde
gestaltet von unserem Chor, Instrumentalmusik dem Gemischten Chor aus
Swakopmund. Der Eintritt zu dieser Festveranstaltung war übrigens
eintrittsfrei, was das Publikum mit sehr zahlreichem Erscheinen
dankte. Am 04-11 dieses ereignisreichen Jahres wurde bei einer
internen Feier des SMGV Altsangesbruder Herbert Haller zum
Ehrenmitglied auf Lebenszeit ernannt und der langjährige Dirigent
(insgesamt mit Unterbrechungen 25 Jahre!), Herr Johannes Schrader
verabschiedet. Wie das nach einem turbulenten Jahr üblich ist, kam
nun eine Periode des ruhigen Vereinsbetriebes.
1980-1990
Erst
1981 wurde mit der Vorbereitung des Jubiläums-Jahres 1982 wieder
intensiv geprobt. Frau Dörte Witte war als Chorleiterin gewonnen
worden und der erste Vorsitz wurde von Sangesbruder Herbert Schier
ausgeübt. Das 80-jährige Stiftungsfest fand am 05-11-1982 statt.
Eine der besten Tanzkapellen in Südwest, die Wikaphoniker, wurden
verpflichtet und es wurde ein zünftiges Fest. Sogar der
Bürgermeister, Herr Jörg Henrichsen, ließ es sich nicht nehmen, an
dem Fest aktiv mitzuwirken, indem er verkleidet als Bezirksamtmann
von 1903 in Frack und Zylinder eine Lobrede in damaligem Amtsdeutsch
auf unseren Verein hielt.
In
der AZ vom 18-10 1982 heißt es in einer Würdigung des
Stiftungsfestes abschließend: „ ... Heute, nach 80 Jahren bleibt
das Volkslied trotz aller Um- und Abwege Kernstück der Arbeit an
jedem Donnerstagabend. Das beweist den Wunsch der Sänger, am
Sonntagvormittag den 7 November um halb elf, unter der Leitung von
Frau Dörte Witte, im Stadtpark den Bürgern einen bunten Strauß von
Volksliedern zu überbringen. Bringen Sie Ihre Freunde mit.“
In
diesem Jahr wurde versuchsweise erstmals das Lied „ Molly Marlone „
eingeübt sowie weitere Lieder aus verschiedenen Ländern. Leider war
die Unterstützung von Seiten der Swakopmunder Gemeinschaft zum
Stiftungsfest am 02-12- 1983 schwach, selbst Feriengäste waren kaum
zu sehen.
In
diesem Jahr wurde für die Teilnahme an einem Rundfunkwettbewerb
geprobt. Trotz großer Begeisterung des Chores ( anfänglich ) und
Mühe des inzwischen eingesetzten Chorleiters, Herr Engelbrecht,
unter Mitwirkung von Frau Witte, wurde die Aufnahme im Haus der
Jugend durch Disziplinlosigkeit einiger Sangesbrüder eine große
Blamage.
Der
Chorleiter stellte wegen dem unregelmäßigen Erscheinen der
Sangesbrüder, deren Unpünktlichkeit sowie der nicht Anerkennung
seiner Bemühungen sein Amt zur Verfügung.Sangesbruder
Genis sprang in die Bresche, aber die Suche nach einem neuen
Chorleiter war damit nicht gelöst.
Am
21-02-1985 fand dann die erste Probe mit dem Musiklehrer, Herr Werner
Kühlwetter, statt, der nach Swakopmund gezogen war. Damit begann
eine fruchtbare, 15 Jahre dauernde Dirigentschaft. Höhepunkt des
Jahres war ein musikalischer Frühschoppen am 04-08-1985. Bei diesem
Anlaß erhielt Sangesbruder Herbert Haller eine Ehrenurkunde für
seine 60-jährige Mitgliedschaft im SMGV. Der stellvertretende
Bürgermeister Herr Goetje, verlas die Grußbotschaft der Stadt.
Außerdem gab es ein gespendetes Schlachtessen.
Am
05-10-1985 lud die Kantorei zu einem Chorfest ein, an dem alle Chöre
aus Swakopmund und Walvis Bay teilnehmen konnten. Der SMGV trug zwei
neue Lieder „Kumbaja my Lord“ und „Vive la Compagnie“ vor.
Besonderer Dank wurde im März Herrn Dr. Gerhard Gellrich,
Kapellmeister aus Unkel ( Deutschland ) ausgesprochen, der nach
authentischen Quellen das als Südwesterlied bekannt gewordene Lied „
Hart wie Kameldornholz ...“ überarbeitet und dem SMGV gewidmet
hatte.
Die
Anzahl der aktiven Sänger hatte sich wieder erhöht und unter dem
neuen Vorsitzenden, Sangesbruder H. Hofmeister, wandte man sich neuen
Aufgaben zu. So wurden über neue Jacken diskutiert, die jedoch
ähnlich sein sollten, wie die alten und es gab Besprechungen mit und
über den Südwestafrikanischen Sängerbund. In einem Gespräch mit
dem derzeitigen Vorsitzenden des SWASB, Herrn K. Harbeck, wurde
überlegt, einen neuen Anlauf für diese Vereinigung zu machen und im
April einen Sängertag in Swakopmund zu veranstalten. Aber mangels
Teilnahme anderer Chöre fand dieser Sängertag nicht statt und der
SWAB sollte bald sein Bestehen aufgeben. Zum Stiftungsfest am
31-10-1986 im Grünen Kranz hatte der SMGV einen Liederabend
vorbereitet mit einer bunten Palette sehr bekannter und weniger
bekannter Deutscher Volkslieder. Dieser Abend erhielt eine
Bereicherung durch eine Tombola, der Drehorgel von Sangesbruder
„Fips“ Seyer und der Disco von Sangesbruder Arvid Grosche und war
ein voller Erfolg.
Auch
das „ Padfahren“ wurde nicht vergessen, wenn es auch nur ein
Ausflug zur Spitzkopje wurde. Im
den Jahren 1987/1988 wurde erstmals der Gedanke geäußert, eine
Kassette mit Südwester Liedern zu machen. Der SMGV nahm verschiedene
Gelegenheiten wahr, um sein Können der Öffentlichkeit vorzutragen,
so wurde zur 80-Jahrfeier des Maltahöhe Hotels, zur Begrüßung der
„ Roten Funken“ aus Köln im Europa Hof zum Farmertag in
Kaltenhausen, zum Winzerfest beim SKW in Windhoek und zur
50-Jahrfeier der Gerberei in Swakopmund gesungen. Der Besuch des
Schubert-Chores aus Rastatt am 18-10-1987 fand in der Swakopmunder
Bevölkerung keine große Resonanz. Ein besonderes Ereignis war die
Fahrt des SMGV auf die Farm zu Werner Gossow bei Donkerhoek. An
diesem Wochenende wurde viel gesungen und der „ Bokkie am Spieß“
schmeckte vorzüglich!
1989
wird Sangesbruder Moisel zum 1. Vorsitzenden gewählt und Frau Dörte
Witte erklärt sich bereit, bis zur Rückkehr von Werner Kühlwetter,
der nach Deutschland mußte, die Chorleitung zu übernehmen. Es
zeigte sich eine gewisse Unruhe unter den Sängern und es wurde sehr
viel diskutiert. Unzufriedenheit herrschte besonders darüber, daß
langjährige, erfahrene Sangesbrüder sehr unregelmäßig zu den
Proben kamen. Trotzdem ging der Singbetrieb weiter und der SMGV
verfügte über ein Repertoire von ca. 30 Liedern, diese wurden bei
verschiedensten Anlässen gesungen, wie beim Brückenfest am
Vatertag, den 04-05-1989, am Krankenbett und Grab des langjährigen
Ehrenmitgliedes Herbert Haller, beim Liederabend der Kantorei, bei
der Geburt des Sprößlings unserer Vertretungsdirigentin Dörte und
beim Stiftungsfest. Auch die Beteiligung am Karnevalsumzug muß
erwähnt werden.
1990-2000
Der
Ausflug zur Blutkoppe eröffnete die Aktivitäten diese Jahres, dann
kam die erfolgreiche Vatertagsfeier bei unserem Sangesbruder „
Shorty“ Lohmeier, bei dem nach alter Tradition dem kühlen Naß
kräftig zugeprostet wurde, aber Höhepunkt des Jahres 1990 war die
Nordenfahrt. Am 15-06-1990 ging es zunächst nach Otavi, wo der SMGV
das Schülerheimfest gesanglich bereicherte, dann über die
Besichtigung des Meteor nach Rietfontein zu einem geselligen Abend
und anschließend nach Tsumeb, wo bei einem Frühschoppen im
Minenhotel das Ende der Fahrt eingeläutet werden mußte.Hervorzuheben
unter den Veranstaltungen dieses Jahres ist noch eine Feierstunde aus
Anlaß der Wiedervereinigung Deutschlands am 03-10-1990.
Der
SMGV unternahm vom 07 bis 09-06-1991 eine „ Schnitzeltour“ nach
Hochfeld und Witvlei. Es war eine sehr fröhliche Tour, die vielen
heute noch aktiven Sängern in Erinnerung ist. Auf dieser Fahrt
wurden die Kontakte zu den dortigen Farmern gepflegt bzw. gefestigt
und auch für den Verein geworben. Abschließend heißt es im
Fahrtbericht : „ ...Der verspätete Frühschoppen ... war sicher
von den Auftritten der Tour der schwungvollste. Selbst Smittie konnte
sich nicht verkneifen, einige Fotos von uns für den Advertiser zu
schießen. Die Krönung der Fahrt aber war sicher das dritte
Schnitzel, das uns aufgetischt wurde. Es war aber mit Abstand das
beste. Nach zwei mächtigen Bierrunden, die uns der Wirt spendierte,
..nach 1300 km Fahrt zum „ Südpol „ Namibias kehrten wir nach
Swakopmund zurück „.Über die Jahreshauptversammlung am 28-11-1991
wurde in der Presse berichtet.
In
diesem Jahr war der Mehlemer Quartetverein von 1908 zu Gast und die
Veranstaltung Mitte Februar war ein voller Erfolg. Unser langjähriger
Dirigent, Johannes Schrader kam zu Besuch nach Swakopmund und diesem
Ereignis wurde große Aufmerksamkeit gewidmet.
Ein
elektronisches Klavier wurde angeschafft und damit waren wir in der
Lage, vertraut und mobil die musikalische Basis der Proben überall
hin mitzunehmen.
Vom
30-04 bis zum 04-05-1992 wurde eine Nordenfahrt nach Omaruru –
Grootfontein – Tsumeb und Otjiwarongo unternommen. Das
bedeutendste Ereignis ar aber das 90. Stiftungsfest am 06-11-1992 im
Haus der Jugend unter dem Motto „ Berlin bleibt Berlin „. Die
Suche nach einem geeigneteren Vereinslokal wurde intensiviert,
nachdem der Saal im „ Grüner Kranz „ immer weniger die
Anforderungen eines Gesangvereins erfüllte.
Im
Jahr 1993 wurde als Probenraum das Pfadfinderheim gewählt. Highlight
in diesem Jahr war die Fahrt nach Lüderitzbucht vom 20 bis
23-05-1993. Mit 4 Fahrzeugen fuhren 18 Sangesbrüder in den Südwesten
Namibias und die 2000km wurden ohne größere Probleme bewältigt.
Der Dankesbrief von Herr Schuster ( Hermine Offen Heim ) zeugt von
dem musikalischen Erfolg dieser anstrengenden, weiten Reise. Erstmals
wird eine Tonbandaufnahme von „Südwester Lieder“ angesprochen. Der
Vorsitz wechselt von Sangesbruder Moisel an Sangesbruder Rohlwink.
Der
Männerchor Windhoek hatte sich aufgelöst und nun wurden auf Wunsch
ehemaliger Chormitglieder die noch erhaltenen Objekte, wie Fahne,
Notenschränke, Noten, Dirigentenpult u. dergl. im Turmzimmer des
Pfadfinderheims vom SMGV gelagert.
Auch
der Nachlaß des SWA Sängerbundes wurde nach Swakopmund gebracht und
hier vom SMGV aufbewahrt.
Am
13-01-1995 hat der SMGV ein Stiftungsfest veranstaltet unter dem
Motto „ Auf Kreuzfahrt im Mittelmeer „. Dabei wurden Musikstücke
und Lieder aus den Mittelmeerländern Spanien, Italien, Griechenland
Ägypten und Israel vorgetragen. Darüber hinaus gab es noch Beiträge
aus Libyen, Syrien und vom Schwarzen Meer. Sogar die gereichten
Speisen waren dem Thema angepaßt. Dieses abwechslungsreiche Programm
fand viel Anklang und der gelungene Abend fand seinen Ausklang mit
Tanz und Gesang nach den von der Kapelle Andy-Combo unseres
Sangesbruders Andy Bauer dargebrachten, zündenden Melodien.
Vom
18-03 bis zum 21-03 fand zum wiederholten Male eine Nordenfahrt statt
über Twyfelfontein, Khorixas, Farm Bambatsi, Outjo, Farm Ngubamis,
Okaukuejo, Otjiwarongo und Omaruru. Überall wurde auf Campingplätzen
übernachtet. Am 25-05-1995 wurde der Vatertag auf der Brücke
gefeiert und danach rüstete man sich zum nächsten Stiftungsfest,
das am 17-11-1995 unter dem Motto „ Wein, Weib und Gesang „
stand. Auf dem Programm standen Lieder, wie „ Rosen aus dem Süden
„„ Wien, Wien, nur Du allein „ , „ Julischka „ usw.
Vom
02-04 bis zum 04-04-1996 besuchte der Husumer Shanty-Chor Swakopmund.
Dieser Abend hat den Kontakt zu dem Gastchor so geknüpft, daß ein
Gegenbesuch des SMGV in Rede stand. Für die Zeit vom 28-04 bis zum
05-05-1996 wurde die lange vorher angedachte Weintour nach Kapstadt
Wirklichkeit.
In
diesem Jahr wurde auf Beschluß der Versuch gemacht mit einem
Nachrichtenblatt des SMGV die interne und externe Aufmerksamkeit zu
steigern und evtl. auf diesem Wege auch neue Mitglieder zu werben.
Als Titel wurde " Die Seeschwalbe " gewählt. Je nach
Bedarf, in unregelmäßigen Abständen wird nun über Ereignisse und
Aktivitäten des Vereins berichtet.
Vom
20-03 bis zum 22-03-1999 haben wir auf der Farm Ameib ein
Übungswochenende abgehalten, um ungestört in der wunderschönen
Natur am Fuße der Erongoberge unsere Lieder für die CD, die schon
lange in Planung war, zu einer aufnahmefähigen Qualität zu bringen.
Das Singen in der Felsenhöhle von Bullsport war ein Genuß und wir
sind im Bewußtsein uns perfekt vorbereitet zu haben wieder nach
Swakopmund zurückgekehrt.
Die
Aufnahmen erfolgten dann mit Bordmitteln im Pfadfinderheim, wo wir
unsere Singproben abhielten, aber das Ergebnis war enttäuschend.
Vieles, was wir in langen Proben erarbeitet hatten, war unbrauchbar,
so daß im Jahre 2000 ein neuer Versuch anstand.
Bei
den relevanten Swakopmunder Ereignissen, wie Brückenfest, Karneval
und Oktoberfest haben wir mitgewirkt und am 27-08-1999 hatten wir
unser Stiftungsfest, das gemeinsam mit einem Akkordeonorchester aus
Baden-Württemberg und dem Südtiroler Chor „ Seis am Schlern“
gestaltet wurde.
2000-2010
Am
31-03 bis 01-04-2000 hatten wir den Chor „ Beckedorfer
Schifferknoten“ zu Gast. Wir haben diesen Besuch zum Anlaß
genommen, mit unseren Gästen gemeinsam an diesem Wochenende unser
Stiftungsfest zu feiern. Da unser Sangesbruder H. Schier außerdem
just am 31-03 das halbe Jahrhundert seines Lebens mit uns feiern
wollte war das ausgerichtete Molenfest in vieler Hinsucht ein
besonderes Ereignis. Intensiv
wurde in vielen Extraproben für die CD gearbeitet. Als Titel für
die CD wurde „ Heia Safari „ gewählt.
Am
03-04-2000 war der Flottenverband des Bundesmarine aus Deutschland
mit 6 Schiffen zu Gast in WalvisBay. Wir hatten Gelegenheit zu einer
Besichtigung der Fregatte „ Emden“ und anschließend wurde im
Wechsel mit dem Bordchor in einem Lagerraum im Hafengelände
gesungen. Zum Abschluß erklang gemeinsam gesungen „ Schwer mit den
Schätzen .
Vom
01-06 bis zum 04-06-2000 wurde eine Vatertagstour unternommen an der
aber leider nur 6 Sangesbrüder teilnahmen. Sie führte Richtung
Skelettküste und dann zum Brandberg. Campen war angesagt und die
Suche nach Rhinozerösser, die in der Gegend des Ugab vorkommen.
Allein, es blieb bei der Suche.
Am
24-08-2000 war der SMGV zu einer Führung auf das Deutsche
Forschungsschiff „ Meteor“ eingeladen, das in WalvisBay
festgemacht hatte. In dem gemütlichen Speiseraum an Bord wurde es
anschließend ein gemütlicher Abend, an dem viel gesungen wurde.
Unser
langjähriger Chorleiter Werner Kühlwetter hatte schon wiederholt
angekündigt, daß bei seiner starken Inanspruchnahme in vielen
musikalischen Ereignissen in Swakopmund, er es begrüßen würde,
wenn eine andere Person die Chorleitung übernehmen könnte. Anläßlich der Jahreshauptversammlung am 30-11-2000 wurde dann der
Wechsel in der Chorleitung vollzogen, nachdem in der freischaffend
tätigen Musikpädagogin Wilna Liebenberg eine Nachfolgerin gewonnen
werden konnte. Wegen seiner Verdienste um den SMGV in den vergangenen
15 Jahren (!) wurde Werner Kühlwetter zum Ehrendirigenten ernannt
und sagte zu, nach einer schöpferischen Pause im Chor weiterhin als
Sänger mitzuwirken.
Am
24-03-2001 ist der SMGV in die Kristallkellerei nach Omaruru gebeten
worden, um den rechten Rahmen für das Weinfest zu geben. Die erste
Weinkönigin unseres Landes wurde an dem Abend von Bachus gekrönt
und es wurde ein fröhliches Fest, das bis in den frühen Morgen
dauerte.
Die
Proben für die CD wurden im März beendet und nun wurde die
Herstellung veranlaßt. Dafür wurde ein Studio und eine
Produktionsfirma in Deutschland vorgesehen.
Das
diesjährige Stiftungsfest wurde als „ Amerikanischer Abend“
gestaltet und darüber sogar in der Zeitschrift des Deutschen
Sängerbundes „ Chor und Lied“ berichtet.
Das
zur festen Veranstaltung im Jahreslauf gehörende Okoberfest fand
diesmal mit der Blaskapelle „ Die Eschenbachtaler“ am 13-10-2001
statt und wurde vor vollbesetztem Zelt – etwa 1100 Besucher waren
erschienen - ein voller Erfolg. Den Abschluß bildete, wie
mittlerweile schon üblich ein tags darauf gemachter nachmittäglicher
Ausflug ins Rivier des Swakop mit abendlichen Braai mit den Akteuren
aus Franken.
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