30.10.17

Von der Gründung bis Heute

 

 

1900-1910

Am 25-10-1902 wurde im Lokal J. Faber die Gründung des Swakopmunder Männer-Gesangvereins beschlossen. Als Dirigent konnte Herr W. Kupps gewonnen werden, ein Pistonbläser, der aus Windhuk nach Swakopmund gekommen war.

Von den 23 Gründungsmitgliedern waren allerdings nur 7 wirkliche Sänger. Die erste Probe fand am Donnerstag, den 30-10-1902 im Strandhotel statt. In der„ Deutsch-südwestafrikanischen Zeitung „ vom gleichen Tag heißt es zur Gründung: „ ...Wie wir hören, ist ein guter Anfang gemacht. Soll jedoch der Verein zur vollen Blüte und Leistungsfähigkeit kommen, so muß jeder, dem Gesang gegeben, der Vereinigung beitreten, damit sich dieselbe demnächst in einer öffentlichen Veranstaltung vollbesetzt und kräftig hören lassen kann. „
Am 12-02-1903 war der erste öffentliche Auftritt des SMG zur Moleneinweihung. Der Verein nahm einen rasanten Aufschwung, denn bereits Ende Februar hatte der Verein 50 Mitglieder, wovon 20 Mann aktiv sangen. Das erste Sängerfest fand am 07-03-1903 im geräumigen Saal der Heinemannschen Gastwirtschaft statt. Umrahmt wurden die Gesangsdarbietungen durch humoristische Einlagen, wie „ Flora „ oder „ Zur blauen Birne ".

Am 08-11-1903 fand die Fahnenweihe in Verbindung mit dem ersten Stiftungsfest statt. Welcher Beliebtheit sich der SMG erfreute, mag man daraus sehen, daß die Mitgliederzahl sich auf 72 erhöht hatte. Der erste gemeinsame Ausflug am zweiten Weihnachtstag nach Nonidas mit der Eisenbahn unter Vorantritt einer Kapelle zeigte das Zusammengehörigkeitsgefühl mit der Einwohnerschaft von Swakopmund.

Am 12-01-1904 war Mobilmachungstag in Swakopmund. Viele Sangesbrüder wurden einberufen und mußten ihren Dienst in der Schutztruppe aufnehmen. Trotz dieser Kriegswirren behielt der SMV sein Vereinsleben bei. Der Mitgliederbestand stieg bis Ende 1905 auf – nie wieder erreichte – 95!

Danach setzte 1906 aber eine Abwärtsbewegung ein. Die Singstunden wurden so gut wie gar nicht mehr abgehalten. Mit jeder Singstunde nahm die aktive Beteiligung ab, und der Rest verlegte sich aufs Schieberramschspielen. Dann übernahm Sangesbruder o. Gaedtke den Vorstand und es ging wieder aufwärts. So fand am 15-11-1906 im „ Hotel zum kühlen Strande „ wieder ein Stiftungsfest statt mit Chorgesängen, Solis, einem Theaterstück und dem üblichen Tanz.

Die Vortragskunst der Sangesbrüder mußte vom inzwischen zum Chorleiter ernannten Sangesbruder A. Herlyn allerdings erheblich verbessert werden. In der Kritik eines sog. Sängerfestes heißt es in der „ D. S. W. A. Ztg. vom 12-06-1907 : „ ... Die musikalische Sicherheit ließ nichts zu wünschen übrig, das Tempo hätte dagegen bei den meisten Stücken etwas flotter sein können, ebenso wird man in den Übungen des Vereins etwas mehr auf die Aussprache achten müssen. Die übermäßige Betonung der Endsilben wirkte oft störend. „ Die „ Mauser „ des Vereins endete erst 1910, als die Sangesbrüder Fr. Kramer den Vorsitz und E. Bohn die Chorleitung übernahmen.

1910-1920

Am 27-01-1910 ( Kaisers Geburtstag ) fand in Fabers Saal unter Beteiligung der Vereine sowie der Behörden ein großes Volksfest statt, an dem auch die Offiziere und Mannschaften des auf Reede liegenden Vermessungsschiffes S.M.S. Panther als Gäste teilnahmen. In dieser Zeit des allgemeinen, wirtschaftlichen Aufschwungs wurde auch das gesangliche Leben beflügelt. Die aktive Sängerschar umfaßte 22 Mann und zum Stiftungsfest am 05-11-1910 wurden vorgetragen:

„ Fahr wohl, du schöner Maientraum „

, Uhlmanns „ Mein Lied „ mit Baß-Solo, und

„ Das stille Tal „von Schwartz.

Darauf folgte ein Theaterstück und der fröhliche Tanz.

Am 25-05-1911 veranstaltete der SMGV sein 9. Stiftungsfest, von dem begeistert berichtet wird: „ ..die fortschreitenden Leistungen des Vereins zeigten sich auf seinem eigentlichen Gebiet: Das Deutsche Volkslied zu pflegen. Nachdem ein phonetischer Sängergruß an die Teilnehmer durch den Saal geklungen, wurde das Chorlied „ Weihe des Gesangs“ und „Priesterchor aus der Zauberflöte“ gesungen, womit der Verein sein Streben nach Höherem bewies. Der orchestralische Teil der musikalischen Darbietungen lag in den Händen der bewährten Hauskapelle, dem u. a. unsere Sangesbrüder Bohn und Kriz angehören. Die diskrete Klavierbegleitung zeigte das richtige Verständnis für das Wesen einer Begleitung überhaupt und das technisch hochstehende Geigenspiel gab durch seine belebende Wirkung und lebhaftem Tempo den Gesangsstücken den rechten Schwung und Schliff. Der genußreiche Abend schloß mit einem solennen Festball.

Am zweiten Osterfeiertag veranstaltete der SMGV mit Trollies einen Ausflug nach Nonidas. 80 (!) Teilnehmer waren es, die sich diese alte Sitte nicht entgehen lassen wollten. In Gottes freier Natur, auf den gemeinsamen Fußgängen im Swakop-Rivier erschallten die alten, deutschen Volksweisen.

Am Juli 1911 feierte der Deutsche Sängerbund in Nürnberg sein fünfzigjähriges Jubiläum. Zu diesem Zeitpunkt weilten 6 Sangesbrüder in Deutschland und so trat der SMGV bei dieser Feier mit dem nach dort gesandten Banner zum ersten Male in Deutschland auf.

Das 10. Stiftungsfest wurde mit einem Fackelzug am Vorabend des 30-11-1912 eröffnet, ausgehend vom inzwischen zum Vereinslokal erkorenen „Hansa-Hotel „ wo dann später anschließend die Begrüßung der Gäste und ein Kommers stattfanden. Der Windhoeker Männergesangverein war, angeführt von dem tüchtigen Dirigenten, Musikdirektor Hans Müller, mit einer 6 köpfigen Abordnung erschienen.

Unter Beteiligung des Krieger-, Turn- und Schützenvereins mit Fahnen erfolgte ein Festzug durch Swakopmund zum Festlokal J. Faber. Fahnenägel wurden übergeben und gestickte Schleifen, angefertigt von den Damen, sowie eine Auszeichnung vom Deutschen Sängerfest in Nürnberg trugen zur Dekoration der Fahne bei. Das Fest nahm einen heiteren Verlauf und es wurde, wie üblich, bis zum frühen Morgen getanzt. Am nächsten Tag wurde über die Gründung eines Südwestafrikanischen Sängerbundes beraten, aber endgültige Beschlüsse nicht gefaßt, sondern vertagt.

Das Jahr 1914 brachte einen Dirigentenwechsel, Herr Lehrer Ulrich, übernahm diese Amt von Herrn Bohn. Am Himmelfahrtstag, dem 21-05-14 fand in Fabers Saal ein Konzert- und Unterhaltungsabend statt. Die „ Swakopmunder Zeitung„ schrieb darüber: „Gegenüber dem letzten Sängerfest im November vorigen Jahres muß unumwunden zugegeben werden, daß sich der Chor wesentlich verbessert hat, wohl nicht zuletzt infolge verschiedener Neuaufnahmen guter Sänger, deren Zahl auf 30 gestiegen ist.

Danach mehrten sich die Anzeichen für den 1. Weltkrieg und das beschauliche Leben in Swakopmund und im Verein ging zu Ende. Der 06-08 –1914 brachte die allgemeine Mobilmachung und am 14-09 wurde bereits der Funkturm beschossen. Daraufhin wurde die Räumung des Ortes verfügt, Frauen und Kinder mußten Swakopmund verlassen und alsbald wurde das Wasserwerk gesprengt.

Ein volles Jahr verging, ehe es den Swakopmundern gestattet wurde, wieder ihre verlassenen Häuser zu beziehen, nachdem am 09-07-1915 zu Korab die Kapitulation der Schutztruppe unterzeichnet worden war.

Die Sangesbrüder standen Ende des Jahres 1915 vor dem Nichts. Der große Schrank im Vereinslokal war aufgebrochen und all seines schönen Inhalts beraubt. Nur das Banner war dem Verein erhalten geblieben, da es vom Sangesbruder Paul Eckleben nach Tsumeb ausgelagert worden war.

Ein Neuanfang wurde am 20-04-1916 gemacht, als in der an diesem Tag abgehaltenen Generalversammlung eine neue Vorstandswahl stattfand.

Sangesbruder Herlyn wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt und nun begann wieder eine rege Tätigkeit im Verein. Am 16-07 wurde ein Konzert abgehalten, der Eintritt war auf 1.-Mark festgesetzt. Der Erfolg war glänzend. Auf 300 Mark belief sich die Einnahme und nun hatte der Kassierer etwas Bewegungsfreiheit und vor allem konnte das Dirigentengehalt für ein ½ Jahr gezahlt werden.

In den nächsten Jahren erhielt Swakopmund viel Zustrom aus dem Inland. Diese Familien, deren Haupt durch die Verhältnisse zum Nichtstun gezwungen waren, lieferten manchen tüchtigen Sänger, so daß die aktive Zahl sich auf 42 erhöhte. Dieser Zuwachs kam in erster Linie aus der Beamtenschaft, sowie der Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft. Mancher der arbeitslosen Familienväter waren Mitglieder der Sängerrunde Usakos und des Windhoeker Männergesangvereins gewesen. Alle Veranstaltungen bedurften der Genehmigung des Magistrats und es erforderte Einsatz und Hingabe, um das Vereinsleben in Gang zu halten.

Da Jahr 1918 war ein Trauerjahr, nicht nur wegen der Kapitulation Deutschlands, sondern auch wegen einer Grippewelle, die auch in Swakopmund ihre Opfer forderte. Dadurch wurdeder Chor zu einer längeren Krankheitsperiode verurteilt. Zudem erteilte die Militärbehörde die Ausweisungsbescheide und so mancher Sangesbruder mußte Swakopmund verlassen. Die wirtschaftliche Lage wurde trostlos und die Zahl der aktiven Sänger schrumpfte auf 12, so daß der Übungsbetrieb bis auf weiteres eingestellt wurde.

1920-1930

Erst 1920 regte sich wieder zögernd neues Vereinsleben. Der Not gehorchend wurde dem Anschluß zum Deutschen Verein zugestimmt, falls alle Vereine dem Beitreten. Wir wurden nun die „Gesangs-Abteilung des Deutschen Vereins“.

Die vielfältigen Schwierigkeiten der Nachkriegszeit hatten starke Auswirkungen auf den Verein. U. a. ging der Chorleiter, Herr Ulrich, nach Deutschland zurück, der 1. Vorsitzende Winter hatte wenig Erfolge aufzuweisen und erst 1926 erlebte der Verein wieder ein Aufwärtsentwicklung. So startete man mit neuer Begeisterung in das 25. Geburtsjahr.

Am 15-06 1927 hatte der Windhoeker Männergesangverein in die Hauptstadt eingeladen und es wurde unter Beteiligung der Swakopmunder Delegation der Südwestafrikanische Sängerbund gegründet.

Das Stiftungsfest vom 17. bis 20. 11-1927 zum 25-jährigen Bestehen wurde in einem festlichen Rahmen gebührend gefeiert und die Gesangsdarbietungen wurden von 26 aktiven Sängern erbracht.

Im Mai des Jahres 1928 fand zu Ehren des „ größten Deutschen Sängers“ Franz Schubert eine große Kundgebung in Wien statt. Mit von der Partie waren auch unsere Sangesbrüder Eggert, Grützner, Prinsen und Prezbylski. Zur Fahrt nach Wien traf man sich in Dresden mit der Abordnung des Männer-Gesangverein Windhuk unter der Leitung von Herrn Musikdirektor Müller. Die örtlichen Sangesbrüder hatten für freie Unterkunft und Bewirtung gesorgt und es war ein begeisternder Besuch in der Elbflorenz. Die schöne Umgebung Dresdens wurde besichtigt und überall herrschte Freude über den Besuch der Südwester Sänger. In einem Bericht heiß es:

„ Bei der Einfahrt nach Pirna hielt eine unübersehbare Menschenmenge den Bahnhof umsäumt. Blumen wurden den Sängern und ihren Damen überreicht, und dann fand im Wartesaal die offizielle Begrüßung statt. Nach einem Willkommenstrunk setzte sich ein stattlicher Zug mit enthüllten Fahnen nach Copitz in Bewegung. Nach kurzer Rast traf man sich im „ Erbgericht „ zur Begrüßungsfeier und zum gemeinsamen Singen mit dem Chor „ Germania „ und den Copitzern Sängern...

1930-1940

Das erste SüdwestafrikanischeBundessängerfest fand vom 19 bis 21-04-1930 in Windhuk statt. Am Nachmittag und Abend wurden Konzerte gegeben im Hotel „ Großherzog“. Den Abschluß bildete ein Ausflug nach Farm Hoffnung am Montag, bevor man sich nachmittags am Reiterdenkmal sammelte und in einem Festzug zum Bahnhof marschierte. Zu diesem Zeitpunkt waren im Südwestafrikanischen Sängerbund 10 Vereine aus dem ganzen Land zusammengeschlossen mit 375 aktiven Mitgliedern.

Die kommenden Jahre 1931- 1933 brachten ein Auf und Ab und waren ein Spiegelbild der unsicheren wirtschaftlichen Situation. Im Jahresbericht vom 25-01-1932 heißt es dazu: „ Wir stehen vor einer sehr dunklen und ereignisreichen Zukunft und deshalb muß es gerade jetzt unser Bestreben sein, durchzuhalten... „

Das 30-jährige Stiftungsfest fand am 03-02-1932 in üblicher Weise, aufgelockert durch ein kleines Theater- bzw. Singspiel, statt. Es wurde ein Eintrittspreis von sh 1.6 einschl. Steuer erhoben.

Erwähnenswert ist noch ein Artikel aus der Swakopmunder Zeitung vom 08-10-1932 in dem wie folgt berichtet wird: „ .. die Hindenburgfeier ... vollzog sich diesmal den Zeitläufen entsprechend in einem schlichteren, aber ...würdigen Rahmen. Den Löwenanteil an den Darbietungen und der Festfolge hatte unser Männer-Gesangverein, und man darf mit besonderer Befriedigung feststellen, daß er in der Auswahl der Gesangstücke wie in ihrem Vortrag mustergültiges geleistet hat... „

Im Jahre 1932 vollzog sich auch ein Chorleiterwechsel, Herr Boß übergab den Dirigentenstab am 30-05 Herrn Lehrer Seidenstücker.

Querelen mit dem Deutschen Verein wegen der Bezahlung einer Autofahrt nach Usakos überschatteten die Vorstandssitzungen und führten dazu, daß Sangesbruder Schulze 1933 den Vorsitz aufgab und Sangesbruder Wannemacher zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde.

Am Sonntag, den 23-04-1933 gab es einen Volksliedervortrag des SMGV. Hierzu stand in einer Zeitungsnotiz: „ Der stattlichen Zahl der Zuhörer, die sich am Kriegerdenkmal eingefunden hatten, wurde ein wirklicher Genuß bereitet. Fünf Volkslieder, von denen man einige nur selten zu hören bekommt, wurden gesungen. : „ Im schönsten Wiesengrunde „, Es haben zwei Bümlein geblühet „, Es scheinen die Sternlein so hell „, Mir ist ein schön`s braun Mägdelein „ und „ Horch, was kommt von draußen rein“. Alle Lieder wurden mit Schwung und Schneid vorgetragen und bewiesen aufs neue die gute Schulung der Sänger. Hoffentlich veranlaßt der Erfolg dieser „ Matinee „ unter freiem Himmel den Männer-Gesangverein zur Wiederholung solcher dankenswerten Veranstaltungen.“

Ein an Aktivitäten reiches 1933, an dem sogar die Gründung eines gemischten Chores mit dem Kirchenchor diskutiert (aber abgelehnt wurde) wurde abgelöst von 1934, das unter der Mißstimmung durch starke Hochwasserschäden litt. So wurde die Teilnahme am Sängerbundesfest abgesagt und statt dessen ein Ausflug nach Spitzkopje erwogen.

Am 25-01-1935 fand wieder ein bunter Abend statt, an dem der SMGV durch gesangliches und schauspielerisches Können glänzte.

Den Liedern „ Wo gen Himmel Eichen ragen „, „Auswanderer „,

„ Ach, du klarblauer Himmel „ und „ Herzeleid“ schlossen sich die Schwänke „ Das fidele Gefängnis“ und „ Gewitzter Liebhaber“ an. Lebhafter Beifall einer erfreulich großen Besucherzahl bezeugte den Wert des Gebotenen.

Der „ Rheinische Abend“ am 20-06-1935 war ebenfalls ein großer Erfolg. Fabers Saal war in ein ganz besonders ansprechendes Festgewand gekleidet worden, und das Programm mit seiner vortrefflichen Auswahl schönster Rheinlieder und seiner Abwechslung von Männerchören erwies sich als ein außerordentlich glücklicher Griff. Die Soli des stimmgewaltigen Heldentenors, Sangesbruder Ohlmann und das Trompetengeschmetter des Sangesbruders Prinsen sind besonders hervorzuheben.

Das komische Terzett der Sangesbrüder Lohmeier, Thelen und Feil, sowie die erste Vorführung eines Fernseh-Apparates durch Sangesbruder Wienberg als technisches Wunderwerk, wurden begeistert aufgenommen. In der Presse hieß es: „ ..wer nicht da war, hat viel versäumt! „

Dann begann eine schwierige Zeit für den SMGV und mit der Jahresversammlung vom 25-03-1937 endet die Vereinschronik der ersten Zeit. Der zweite Weltkrieg brachte viel Trauer, Tod, Vertreibung und Elend auch für uns in Südwest und erst 1952 wagte man sich nach der erzwungenen 15-jährigen Suspendierung an einen Wiederanfang.

1950-1960

Der 04-06-1952 kann als das Ende der Suspendierung des Vereins nach den Wirrnissen, die der zweite Weltkrieg mit sich brachte, bezeichnet werden. Im Mai war Herr Schrader nach Swakopmund gekommen und erklärte sich bereit, als Dirigent tätig zu sein. Diese „ Wiedergeburt“ des Vereins war dem unermüdlichen Bestreben des Sangesbruders Wannemacher zu verdanken, der nichts unversucht ließ, die Voraussetzungen für eine gedeihliche Entwicklung des Vereins zu schaffen. Das Honorar des Dirigenten wurde auf L 1.- pro Abend festgelegt und die Übungsabende bis auf weiteres im Hotel Bismarck abgehalten. Zur 60-Jahr Feier Swakopmunds, sprang für den erkrankten Dirigenten Herr Kirchenmusikdirektor Müller ein. Er hat es fertig gebracht, mit dem ihm fremden Chor den erforderlichen Kontakt herzustellen, damit die vorgesehenen Darbietungen vorgetragen werden konnten.

Nach und nach konsolidierte sich der Verein wieder und 1953 fanden schon wieder Familienabende, Ausflüge und das Stiftungsfest am 13-11-1953 statt. Das Jahr fand am 28-11 mit der Fahrt zum großen Baum am Swakoprivier seinen Abschluß, bei Feuertänzen und der Mitwirkung eines Orchesters. Bei dieser Gelegenheit wurde ad hoc beschlossen, jedes Jahr auf diese Weise am selben Ort das Jahr ausklingen zu lassen. Außer den planmäßigen Auftritten sorgte der Verein auch für Unterhaltung bei unvorhergesehenen Anlässen.

So wurde bei einem Schlachtfest am 06-05-1955, wozu alle Sänger mit ihren Frauen erschienen, bei Tanz und dem Vortrag einiger Lieder sowie einer rasch organisierten Tombola ein schöner Abend gestaltet.

Am 02-12-1955 feierte der SMG sein 53. Stiftungsfest. Hierzu heißt es in einer Pressemitteilung: „ ..Den Höhepunkt der gesanglichen Darbietungen bildete „ Der Spielmann „, und der anhaltende Beifall forderte eine Zugabe. Die Darbietungen des Männergesangvereins waren einwandfrei, und der neue Chorleiter, Herr Gustav Mehrens, der den Chor seit etwa zwei Monaten leitete bewies, daß er ihn in der Hand hat. Den heiteren Teil, der nun folgte, bestritt Herr Kerr und als aufsehenerregende Überraschung, geradezu als eine „ Unterhaltungskanone“ , erwies sich Herr Wilhelm Wittlich. „...So nimmt es nicht Wunder, daß in der Jahresversammlung am 15-11-1956 Sangesbruder Wittlich den 1. Vorsitz von Sangesbruder Wannemacher übernahm“.

Jetzt folgte eine Zeit mit intensivem Vereinsleben und vielen öffentlichen Aktivitäten, bis 1958 ein neuer 1. Vorsitzender, Sangesbruder Luhde , gewählt wurde und Herr Schrader wieder als Dirigent gewonnen werden konnte.

1960-1970

Die 60er Jahre waren durch normalen Vereinsbetrieb gekennzeichnet. Im Jahre 1963 übernahm Sangesbruder E. Schmidt den Vorsitz und steuerte den Verein durch ruhiges Fahrwasser. Der Dirigent, Her J. Schrader, der zwischendurch nach Deutschland mußte, wurde vertreten durch Herrn Hatterschmidt, übernahm aber nach seiner Rückkehr wieder die Leitung der Singabende. 1965 wurde Sangesbruder E. Wenk zum ersten Vorsitzenden gewählt und die offiziellen Auftritte des Vereins hielten sich an bewährte Muster. Chorfest in Windhoek, Gemeindefest der EV. Gem. im Jugendzentrum, Ständchen bei Geburtstagen und Hochzeiten der Sangesbrüder, Ausflüge ins Khanrivier, Gedenkfeiern und auch Singen bei Beerdigungen. Als Vereinslokal schälte sich das Hotel „ Grüner Kranz“ heraus. Der Vorsitz ging in jüngere Hände über, Sangesbruder S. Mater wurde 1967 dazu gewählt, aber die Zahl der Sänger stagnierte auf niedrigem Niveau, bei 15-20. In dieser Zeit wurde erstmals der Gedanke geäußert, daß man sich künftig auch mit dem Singen von Liedern in anderen Sprachen als Deutsch befassen müßte. Die Protokolle erschienen teilweise in Englisch und die Vorsitzenden wechselten mit Namen von Sangesbrüdern, die uns heute noch bekannt sind. D. Gudehuus, F. Rahn . Als Chorleiter war Herr Gläfke vorübergehend tätig, aber das war offenbar nicht von Dauer. Er wurde seines Amtes entbunden und Herr Schrader übernahm zum wiederholten Male die Chorleitung.

1970-1980

Das Stiftungsfest zum 70-jährigen Bestehen am 21-10-1972 im Haus der Jugend und der Ausklang tags darauf, am Sonntag im Stadtgarten mit Blasorchester und Gastchören aus Otjiwarongo,

Grootfontein, Windhoek, Okahandja und WalvisBay waren dann wieder ein dem Verein entsprechendes würdiges Ereignis. Dieser Erfolg beflügelte den Verein und mit dem Anstieg der Anzahl der Sänger stiegen auch wieder die Aktivitäten. Im Dezember 1972 konnten die Sangesbrüder Ignatz Klimas und Herbert Haller mit der Goldenen Sängernadel und Otto Schnoor, Karl Wlodzka, Gerd Baas, Siegfried Mater und Hans-Dieter Mylo mit der Silbernen Sängernadel ausgezeichnet werden. Die finanzielle Situation des Vereins besserte sich und man konnte an neue Notenmappen, Vereinsschrank ( für die Fahne ) und weitere Verbesserungen denken.

Die Jahreshauptversammlung am 29-11-1973 ergab ein beredtes Bild vom Aufschwung unseres Vereins. Der 1. Vorsitzende, Sangesbruder Gudehuus sagte u. a. „... Besonderen Dank möchte ich unserem Dirigenten, Herrn Schrader, aussprechen und ebenfalls Frau Dörte Witte, seine Vertreterin, die während der 8-monatigen Abwesenheit von Herrn Schrader den Stab führte. Durch die interessante Gestaltung der Singabende sind durchschnittlich zwischen 20 und 25 aktive Sänger pro Abend anwesend gewesen. Hierfür gebührt den aktiven Sängern Dank, da sie mit ihrem regelmäßigen Erscheinen dem Dirigenten die Möglichkeit gaben, mit Freuden voll und ganz zum Wohle unseres Gesangvereins zu arbeiten. .. Ganz besonders zu erwähnen ist, daß sich Frau Dörte Witte mit ihrem jugendlichen Schwung an für uns neue Musikliteratur herangewagt hat, die für den Chor einmal eine angenehme Abwechslung war. Eine Kostprobe davon hatten wir Herrn Schrader bei seiner Rückkehr aus Deutschland am 18-11-1973 an Bord der „ Europa“ in Walvis Bay in Form eines Ständchens beim Empfang aus dem Seemannsliederheft „ Anker auf“ gesungen. ...

Der Vorsitz wechselte wieder einmal und Sangesbruder S Mater übernahm wieder die Vereinsleitung die im Jahr darauf Sangesbruder Wittlich übertragen wurde.

Im November 1974 wurde von den Vereinigten Chören Swakopmunds Mozarts Requiem zum Vortrag gebracht. 1974 wurde Sangesbruder H. Kern zum 1. Vorsitzenden gewählt und es tauchten Überlegungen auf zur Teilnahme am Sängerfest in Berlin, was aber letztlich infolge der hohen Flugkosten nicht wahrgenommen werden konnte. Die Anzahl der aktiven Sänger nahm wieder einmal stark ab und es ist bemerkenswert, daß trotzdem Vorstand und Chorleiter weitergemacht haben.

Erst das Jahr 1977 brachte wieder einen Aufschwung. Das Jubiläumsjahr war angefüllt mit einer Vielzahl von Aktivitäten. Es begann mit einer Fernsehaufnahme für das ZDF durch Peter Scholl-Latour. Zu Ehren des Komponisten Ludwig von Beethoven, der vor 150 Jahren gestorben war, fand am 06-05-1977 eine Gedächtnisfeier statt, die der SMGV ausgerichtet und mitgestaltet hat. In der Rede des 1. Vorsitzenden, Sangesbruder Dieter Gudehuus, heißt es: „ ... Dem Männergesang haftet das Odium der Unvollkommenheit an, das geben wir gern zu, aber mit unserem Ziel und Zweck, auf volkstümliche Weise Musik mit jedermann und für jedermann zu pflegen, schließt Laienhaftigkeit, Unvollkommenheit und Begrenzung unserer Darbietungsliteratur ein.

Dann wurde geübt für die das Festkonzert des Südwestafrikanischen Sängerbund unter dem Motto „ Singen heißt Verstehen“ zu dessen 50-Jahr Feier am 18-06-1977, das in Windhoek stattfand. Im Programm sind neben den Chören aus Okahandja, Khomasdal, die Männerchöre aus Windhoek und Swakopmund aufgeführt. Damals gehörten dem Südwestafrikanischen Sängerbund 13 Chöre an, davon sogar der Deutsche Männerchor Boland, Paarl.

Das Stiftungsfest zum 75-jährigen Bestehen unseres Vereins am 15-10-1977 stand unter der Devise „ Volkstümliches Musizieren „ Es wurde gestaltet von unserem Chor, Instrumentalmusik dem Gemischten Chor aus Swakopmund. Der Eintritt zu dieser Festveranstaltung war übrigens eintrittsfrei, was das Publikum mit sehr zahlreichem Erscheinen dankte. Am 04-11 dieses ereignisreichen Jahres wurde bei einer internen Feier des SMGV Altsangesbruder Herbert Haller zum Ehrenmitglied auf Lebenszeit ernannt und der langjährige Dirigent (insgesamt mit Unterbrechungen 25 Jahre!), Herr Johannes Schrader verabschiedet. Wie das nach einem turbulenten Jahr üblich ist, kam nun eine Periode des ruhigen Vereinsbetriebes.

1980-1990

Erst 1981 wurde mit der Vorbereitung des Jubiläums-Jahres 1982 wieder intensiv geprobt. Frau Dörte Witte war als Chorleiterin gewonnen worden und der erste Vorsitz wurde von Sangesbruder Herbert Schier ausgeübt. Das 80-jährige Stiftungsfest fand am 05-11-1982 statt. Eine der besten Tanzkapellen in Südwest, die Wikaphoniker, wurden verpflichtet und es wurde ein zünftiges Fest. Sogar der Bürgermeister, Herr Jörg Henrichsen, ließ es sich nicht nehmen, an dem Fest aktiv mitzuwirken, indem er verkleidet als Bezirksamtmann von 1903 in Frack und Zylinder eine Lobrede in damaligem Amtsdeutsch auf unseren Verein hielt.

In der AZ vom 18-10 1982 heißt es in einer Würdigung des Stiftungsfestes abschließend: „ ... Heute, nach 80 Jahren bleibt das Volkslied trotz aller Um- und Abwege Kernstück der Arbeit an jedem Donnerstagabend. Das beweist den Wunsch der Sänger, am Sonntagvormittag den 7 November um halb elf, unter der Leitung von Frau Dörte Witte, im Stadtpark den Bürgern einen bunten Strauß von Volksliedern zu überbringen. Bringen Sie Ihre Freunde mit.“

In diesem Jahr wurde versuchsweise erstmals das Lied „ Molly Marlone „ eingeübt sowie weitere Lieder aus verschiedenen Ländern. Leider war die Unterstützung von Seiten der Swakopmunder Gemeinschaft zum Stiftungsfest am 02-12- 1983 schwach, selbst Feriengäste waren kaum zu sehen.

In diesem Jahr wurde für die Teilnahme an einem Rundfunkwettbewerb geprobt. Trotz großer Begeisterung des Chores ( anfänglich ) und Mühe des inzwischen eingesetzten Chorleiters, Herr Engelbrecht, unter Mitwirkung von Frau Witte, wurde die Aufnahme im Haus der Jugend durch Disziplinlosigkeit einiger Sangesbrüder eine große Blamage.

Der Chorleiter stellte wegen dem unregelmäßigen Erscheinen der Sangesbrüder, deren Unpünktlichkeit sowie der nicht Anerkennung seiner Bemühungen sein Amt zur Verfügung.Sangesbruder Genis sprang in die Bresche, aber die Suche nach einem neuen Chorleiter war damit nicht gelöst.

Am 21-02-1985 fand dann die erste Probe mit dem Musiklehrer, Herr Werner Kühlwetter, statt, der nach Swakopmund gezogen war. Damit begann eine fruchtbare, 15 Jahre dauernde Dirigentschaft. Höhepunkt des Jahres war ein musikalischer Frühschoppen am 04-08-1985. Bei diesem Anlaß erhielt Sangesbruder Herbert Haller eine Ehrenurkunde für seine 60-jährige Mitgliedschaft im SMGV. Der stellvertretende Bürgermeister Herr Goetje, verlas die Grußbotschaft der Stadt. Außerdem gab es ein gespendetes Schlachtessen.

Am 05-10-1985 lud die Kantorei zu einem Chorfest ein, an dem alle Chöre aus Swakopmund und Walvis Bay teilnehmen konnten. Der SMGV trug zwei neue Lieder „Kumbaja my Lord“ und „Vive la Compagnie“ vor. Besonderer Dank wurde im März Herrn Dr. Gerhard Gellrich, Kapellmeister aus Unkel ( Deutschland ) ausgesprochen, der nach authentischen Quellen das als Südwesterlied bekannt gewordene Lied „ Hart wie Kameldornholz ...“ überarbeitet und dem SMGV gewidmet hatte.

Die Anzahl der aktiven Sänger hatte sich wieder erhöht und unter dem neuen Vorsitzenden, Sangesbruder H. Hofmeister, wandte man sich neuen Aufgaben zu. So wurden über neue Jacken diskutiert, die jedoch ähnlich sein sollten, wie die alten und es gab Besprechungen mit und über den Südwestafrikanischen Sängerbund. In einem Gespräch mit dem derzeitigen Vorsitzenden des SWASB, Herrn K. Harbeck, wurde überlegt, einen neuen Anlauf für diese Vereinigung zu machen und im April einen Sängertag in Swakopmund zu veranstalten. Aber mangels Teilnahme anderer Chöre fand dieser Sängertag nicht statt und der SWAB sollte bald sein Bestehen aufgeben. Zum Stiftungsfest am 31-10-1986 im Grünen Kranz hatte der SMGV einen Liederabend vorbereitet mit einer bunten Palette sehr bekannter und weniger bekannter Deutscher Volkslieder. Dieser Abend erhielt eine Bereicherung durch eine Tombola, der Drehorgel von Sangesbruder „Fips“ Seyer und der Disco von Sangesbruder Arvid Grosche und war ein voller Erfolg.

Auch das „ Padfahren“ wurde nicht vergessen, wenn es auch nur ein Ausflug zur Spitzkopje wurde. Im den Jahren 1987/1988 wurde erstmals der Gedanke geäußert, eine Kassette mit Südwester Liedern zu machen. Der SMGV nahm verschiedene Gelegenheiten wahr, um sein Können der Öffentlichkeit vorzutragen, so wurde zur 80-Jahrfeier des Maltahöhe Hotels, zur Begrüßung der „ Roten Funken“ aus Köln im Europa Hof zum Farmertag in Kaltenhausen, zum Winzerfest beim SKW in Windhoek und zur 50-Jahrfeier der Gerberei in Swakopmund gesungen. Der Besuch des Schubert-Chores aus Rastatt am 18-10-1987 fand in der Swakopmunder Bevölkerung keine große Resonanz. Ein besonderes Ereignis war die Fahrt des SMGV auf die Farm zu Werner Gossow bei Donkerhoek. An diesem Wochenende wurde viel gesungen und der „ Bokkie am Spieß“ schmeckte vorzüglich!

1989 wird Sangesbruder Moisel zum 1. Vorsitzenden gewählt und Frau Dörte Witte erklärt sich bereit, bis zur Rückkehr von Werner Kühlwetter, der nach Deutschland mußte, die Chorleitung zu übernehmen. Es zeigte sich eine gewisse Unruhe unter den Sängern und es wurde sehr viel diskutiert. Unzufriedenheit herrschte besonders darüber, daß langjährige, erfahrene Sangesbrüder sehr unregelmäßig zu den Proben kamen. Trotzdem ging der Singbetrieb weiter und der SMGV verfügte über ein Repertoire von ca. 30 Liedern, diese wurden bei verschiedensten Anlässen gesungen, wie beim Brückenfest am Vatertag, den 04-05-1989, am Krankenbett und Grab des langjährigen Ehrenmitgliedes Herbert Haller, beim Liederabend der Kantorei, bei der Geburt des Sprößlings unserer Vertretungsdirigentin Dörte und beim Stiftungsfest. Auch die Beteiligung am Karnevalsumzug muß erwähnt werden.

1990-2000

Der Ausflug zur Blutkoppe eröffnete die Aktivitäten diese Jahres, dann kam die erfolgreiche Vatertagsfeier bei unserem Sangesbruder „ Shorty“ Lohmeier, bei dem nach alter Tradition dem kühlen Naß kräftig zugeprostet wurde, aber Höhepunkt des Jahres 1990 war die Nordenfahrt. Am 15-06-1990 ging es zunächst nach Otavi, wo der SMGV das Schülerheimfest gesanglich bereicherte, dann über die Besichtigung des Meteor nach Rietfontein zu einem geselligen Abend und anschließend nach Tsumeb, wo bei einem Frühschoppen im Minenhotel das Ende der Fahrt eingeläutet werden mußte.Hervorzuheben unter den Veranstaltungen dieses Jahres ist noch eine Feierstunde aus Anlaß der Wiedervereinigung Deutschlands am 03-10-1990.

Der SMGV unternahm vom 07 bis 09-06-1991 eine „ Schnitzeltour“ nach Hochfeld und Witvlei. Es war eine sehr fröhliche Tour, die vielen heute noch aktiven Sängern in Erinnerung ist. Auf dieser Fahrt wurden die Kontakte zu den dortigen Farmern gepflegt bzw. gefestigt und auch für den Verein geworben. Abschließend heißt es im Fahrtbericht : „ ...Der verspätete Frühschoppen ... war sicher von den Auftritten der Tour der schwungvollste. Selbst Smittie konnte sich nicht verkneifen, einige Fotos von uns für den Advertiser zu schießen. Die Krönung der Fahrt aber war sicher das dritte Schnitzel, das uns aufgetischt wurde. Es war aber mit Abstand das beste. Nach zwei mächtigen Bierrunden, die uns der Wirt spendierte, ..nach 1300 km Fahrt zum „ Südpol „ Namibias kehrten wir nach Swakopmund zurück „.Über die Jahreshauptversammlung am 28-11-1991 wurde in der Presse berichtet.

In diesem Jahr war der Mehlemer Quartetverein von 1908 zu Gast und die Veranstaltung Mitte Februar war ein voller Erfolg. Unser langjähriger Dirigent, Johannes Schrader kam zu Besuch nach Swakopmund und diesem Ereignis wurde große Aufmerksamkeit gewidmet.

Ein elektronisches Klavier wurde angeschafft und damit waren wir in der Lage, vertraut und mobil die musikalische Basis der Proben überall hin mitzunehmen.

Vom 30-04 bis zum 04-05-1992 wurde eine Nordenfahrt nach Omaruru – Grootfontein – Tsumeb und Otjiwarongo unternommen. Das bedeutendste Ereignis ar aber das 90. Stiftungsfest am 06-11-1992 im Haus der Jugend unter dem Motto „ Berlin bleibt Berlin „. Die Suche nach einem geeigneteren Vereinslokal wurde intensiviert, nachdem der Saal im „ Grüner Kranz „ immer weniger die Anforderungen eines Gesangvereins erfüllte.

Im Jahr 1993 wurde als Probenraum das Pfadfinderheim gewählt. Highlight in diesem Jahr war die Fahrt nach Lüderitzbucht vom 20 bis 23-05-1993. Mit 4 Fahrzeugen fuhren 18 Sangesbrüder in den Südwesten Namibias und die 2000km wurden ohne größere Probleme bewältigt. Der Dankesbrief von Herr Schuster ( Hermine Offen Heim ) zeugt von dem musikalischen Erfolg dieser anstrengenden, weiten Reise. Erstmals wird eine Tonbandaufnahme von „Südwester Lieder“ angesprochen. Der Vorsitz wechselt von Sangesbruder Moisel an Sangesbruder Rohlwink.

Der Männerchor Windhoek hatte sich aufgelöst und nun wurden auf Wunsch ehemaliger Chormitglieder die noch erhaltenen Objekte, wie Fahne, Notenschränke, Noten, Dirigentenpult u. dergl. im Turmzimmer des Pfadfinderheims vom SMGV gelagert.

Auch der Nachlaß des SWA Sängerbundes wurde nach Swakopmund gebracht und hier vom SMGV aufbewahrt.

Am 13-01-1995 hat der SMGV ein Stiftungsfest veranstaltet unter dem Motto „ Auf Kreuzfahrt im Mittelmeer „. Dabei wurden Musikstücke und Lieder aus den Mittelmeerländern Spanien, Italien, Griechenland Ägypten und Israel vorgetragen. Darüber hinaus gab es noch Beiträge aus Libyen, Syrien und vom Schwarzen Meer. Sogar die gereichten Speisen waren dem Thema angepaßt. Dieses abwechslungsreiche Programm fand viel Anklang und der gelungene Abend fand seinen Ausklang mit Tanz und Gesang nach den von der Kapelle Andy-Combo unseres Sangesbruders Andy Bauer dargebrachten, zündenden Melodien.

Vom 18-03 bis zum 21-03 fand zum wiederholten Male eine Nordenfahrt statt über Twyfelfontein, Khorixas, Farm Bambatsi, Outjo, Farm Ngubamis, Okaukuejo, Otjiwarongo und Omaruru. Überall wurde auf Campingplätzen übernachtet. Am 25-05-1995 wurde der Vatertag auf der Brücke gefeiert und danach rüstete man sich zum nächsten Stiftungsfest, das am 17-11-1995 unter dem Motto „ Wein, Weib und Gesang „ stand. Auf dem Programm standen Lieder, wie „ Rosen aus dem Süden „„ Wien, Wien, nur Du allein „ , „ Julischka „ usw.

Vom 02-04 bis zum 04-04-1996 besuchte der Husumer Shanty-Chor Swakopmund. Dieser Abend hat den Kontakt zu dem Gastchor so geknüpft, daß ein Gegenbesuch des SMGV in Rede stand. Für die Zeit vom 28-04 bis zum 05-05-1996 wurde die lange vorher angedachte Weintour nach Kapstadt Wirklichkeit.

In diesem Jahr wurde auf Beschluß der Versuch gemacht mit einem Nachrichtenblatt des SMGV die interne und externe Aufmerksamkeit zu steigern und evtl. auf diesem Wege auch neue Mitglieder zu werben. Als Titel wurde " Die Seeschwalbe " gewählt. Je nach Bedarf, in unregelmäßigen Abständen wird nun über Ereignisse und Aktivitäten des Vereins berichtet.

Vom 20-03 bis zum 22-03-1999 haben wir auf der Farm Ameib ein Übungswochenende abgehalten, um ungestört in der wunderschönen Natur am Fuße der Erongoberge unsere Lieder für die CD, die schon lange in Planung war, zu einer aufnahmefähigen Qualität zu bringen. Das Singen in der Felsenhöhle von Bullsport war ein Genuß und wir sind im Bewußtsein uns perfekt vorbereitet zu haben wieder nach Swakopmund zurückgekehrt.

Die Aufnahmen erfolgten dann mit Bordmitteln im Pfadfinderheim, wo wir unsere Singproben abhielten, aber das Ergebnis war enttäuschend. Vieles, was wir in langen Proben erarbeitet hatten, war unbrauchbar, so daß im Jahre 2000 ein neuer Versuch anstand.

Bei den relevanten Swakopmunder Ereignissen, wie Brückenfest, Karneval und Oktoberfest haben wir mitgewirkt und am 27-08-1999 hatten wir unser Stiftungsfest, das gemeinsam mit einem Akkordeonorchester aus Baden-Württemberg und dem Südtiroler Chor „ Seis am Schlern“ gestaltet wurde.

2000-2010

Am 31-03 bis 01-04-2000 hatten wir den Chor „ Beckedorfer Schifferknoten“ zu Gast. Wir haben diesen Besuch zum Anlaß genommen, mit unseren Gästen gemeinsam an diesem Wochenende unser Stiftungsfest zu feiern. Da unser Sangesbruder H. Schier außerdem just am 31-03 das halbe Jahrhundert seines Lebens mit uns feiern wollte war das ausgerichtete Molenfest in vieler Hinsucht ein besonderes Ereignis. Intensiv wurde in vielen Extraproben für die CD gearbeitet. Als Titel für die CD wurde „ Heia Safari „ gewählt.

Am 03-04-2000 war der Flottenverband des Bundesmarine aus Deutschland mit 6 Schiffen zu Gast in WalvisBay. Wir hatten Gelegenheit zu einer Besichtigung der Fregatte „ Emden“ und anschließend wurde im Wechsel mit dem Bordchor in einem Lagerraum im Hafengelände gesungen. Zum Abschluß erklang gemeinsam gesungen „ Schwer mit den Schätzen .

Vom 01-06 bis zum 04-06-2000 wurde eine Vatertagstour unternommen an der aber leider nur 6 Sangesbrüder teilnahmen. Sie führte Richtung Skelettküste und dann zum Brandberg. Campen war angesagt und die Suche nach Rhinozerösser, die in der Gegend des Ugab vorkommen. Allein, es blieb bei der Suche.

Am 24-08-2000 war der SMGV zu einer Führung auf das Deutsche Forschungsschiff „ Meteor“ eingeladen, das in WalvisBay festgemacht hatte. In dem gemütlichen Speiseraum an Bord wurde es anschließend ein gemütlicher Abend, an dem viel gesungen wurde.

Unser langjähriger Chorleiter Werner Kühlwetter hatte schon wiederholt angekündigt, daß bei seiner starken Inanspruchnahme in vielen musikalischen Ereignissen in Swakopmund, er es begrüßen würde, wenn eine andere Person die Chorleitung übernehmen könnte. Anläßlich der Jahreshauptversammlung am 30-11-2000 wurde dann der Wechsel in der Chorleitung vollzogen, nachdem in der freischaffend tätigen Musikpädagogin Wilna Liebenberg eine Nachfolgerin gewonnen werden konnte. Wegen seiner Verdienste um den SMGV in den vergangenen 15 Jahren (!) wurde Werner Kühlwetter zum Ehrendirigenten ernannt und sagte zu, nach einer schöpferischen Pause im Chor weiterhin als Sänger mitzuwirken.

Am 24-03-2001 ist der SMGV in die Kristallkellerei nach Omaruru gebeten worden, um den rechten Rahmen für das Weinfest zu geben. Die erste Weinkönigin unseres Landes wurde an dem Abend von Bachus gekrönt und es wurde ein fröhliches Fest, das bis in den frühen Morgen dauerte.

Die Proben für die CD wurden im März beendet und nun wurde die Herstellung veranlaßt. Dafür wurde ein Studio und eine Produktionsfirma in Deutschland vorgesehen.

Das diesjährige Stiftungsfest wurde als „ Amerikanischer Abend“ gestaltet und darüber sogar in der Zeitschrift des Deutschen Sängerbundes „ Chor und Lied“ berichtet.

Das zur festen Veranstaltung im Jahreslauf gehörende Okoberfest fand diesmal mit der Blaskapelle „ Die Eschenbachtaler“ am 13-10-2001 statt und wurde vor vollbesetztem Zelt – etwa 1100 Besucher waren erschienen - ein voller Erfolg. Den Abschluß bildete, wie mittlerweile schon üblich ein tags darauf gemachter nachmittäglicher Ausflug ins Rivier des Swakop mit abendlichen Braai mit den Akteuren aus Franken.

Stand: 30.10.17   Design und Wartung ©opyright Peter Brüggemann